Zweite fordert Favoriten aus Hochheim

Das schnellste Spiel der Hinrunde war das gegen den Meisterschaftsfavoriten aus Hochheim - in einer Stunde war es damals vorbei. Das ehrgeizige Ziel des Rückspiels war es, erstens länger entgegen zu halten, und zum anderen den ein oder anderen Satz zu gewinnen. Dass die schlussendliche Niederlage eigentlich zu deutlich war, soll nun erzählt werden.

Das Spiel stand unter schwierigen Vorzeichen, denn Jens, Jan und Rolf konnten nicht spielen, so dass - wenn man Frank der Papier-Aufstellung nach zählt - lediglich zwei reguläre Stammkräfte antraten. Dafür hatten wir mit Jens und Heiko Hartleb nun eine Gebrüder-Geheimwaffe dabei. Doch auch Hochheim kam mit Ersatz, und so waren wir guter Hoffnung, unser oben formuliertes Ziel zu erreichen. Und schon im Doppel hatten wir es "auf dem Schläger". Johannes Klauser und Luis Schwabe hatten zunächst vor allem mit Küsters Schnippelbällen große Probleme, und mussten die ersten beiden Sätze knapp abgeben. Doch sie kamen ins Spiel, und guter Hoffnung in den 5. Satz. Doch hier konnten sie ihre gewonnene Sicherheit nicht in einen Erfolg ummünzen, so dass sie ihn dann doch recht deutlich verloren. Parallel hierzu deutete sich eine Sensation an - das neu formierte Doppel Frank Luks und Holger Kleipa spielten einen Traumballwechsel nach dem anderen, und spielten gegen Frank Renkewitz und Dieter Holzapfel eine 10:0 Führung heraus. Dass diese dann noch ein paar Punkte machten - geschenkt. Doch auch nach dem zeitweiligen Satzrückstand gaben Holger und Frank nicht auf, und schnupperten ebenfalls am Entscheidungssatz. Doch schließlich setzte sich die Klasse der Hochheimer knapp durch. Auch das Gebrüderdoppel Hartleb spielte, als würden sie jeden Tag zusammen trainieren. Sie brauchten zwar einen Satz, um ins Spiel zu kommen, aber anschließend waren sie mit den hochgewetteten Gegnern auf Augenhöhe, und es fehlte an nicht viel, und sie hätten den Coup geschafft. So stand es nach den Doppeln 0:3 - es hätte genausogut andersherum stehen können.

Luis sorgte schließlich gegen das unorthodoxe Spiel von Holzapfel mit einer guten taktischen Leistung für den verdienten ersten Punkt der "zweiten", währen parallel Johannes gegen Renkewitz immerhin 50% mehr Punkte herausspielte, als im Hinspiel. Frank brauchte die ersten zwei Sätze, um sich auf Küsters Abwehrspiel einzustellen, aber dann hatte er es raus. Mit guter Taktik und sicheren Topspins sammelte er einen Punkt nach dem anderen, und beim Stand von 10:6 im 4. Satz war er gedanklich wohl schon im Entscheidungssatz. Zumindest würde das erklären, warum er ihn dann doch noch verlor - der TT-Gott war an diesem Tag kein Hornauer.

Jens sorgte schließlich für den verdienten zweiten Punkt, und Luis zeigte anschließend, dass er keine Scheu vor großen Namen hatte - mit druckvollem variablem Topspinspiel setzte er Renkewitz in tollen Ballwechseln unter Druck, und gewann die ersten beiden Sätze. Doch dieser zeigte dann seine Routine, wurde immer sicherer, und konnte die Sensation im Entscheidungssatz gerade noch so abwehren. Und auch Johannes zeigte gegen Holzapfel in einem hochklassigen Spiel zweier Materialspezialisten großes (wenn auch vielleicht nicht unbedingt "schönes") Tischtennis, und wenn er im zweiten Satz seine Satzbälle genutzt hätte ... hätte hätte Fahrradkette ...

 

So endete ein Spiel, das viel tolles Tischtennis zeigte, und das auch ganz schnell anders hätte ausgehen können. Die zweite sollte sich hier viel Elan in die wichtigen Spiele gegen Sulzbach und Wehrheim mitnehmen, um das immer noch drohende Abstiegsgespenst endgültig abzuwehren. 

 

Es spielten: Luis Schwabe 1:1, Johannes Klauser 0:2, Frank Luks 0:1, Holger Kleipa 0:1, Jens Hartleb 1:0, Heiko Hartleb 0:1